Grundsätzlich können alle Hunde zum Fährtenhund ausgebildet werden.
Das Alter des Hundes ist für die Ausbildung nicht sehr wichtig, aber auch hier gilt: "Früh übt sich." So kann ich schon mit einem Hund die Fährtenarbeit im Alter von 2-3 Monaten beginnen. Aber auch älteren Hunden kann immer noch das Fährten antrainiert werden. Die Fährtenausbildung ist ein Hundesport für jung und alt, dies gilt für Mensch und Tier.
Fährtenhundausbildung ist Fleißarbeit, je nach Veranlagung und Vorhaben kann ich entweder täglich Üben oder auch nur 2-3 Mal wöchentlich aber wie dem auch sei, Fährtenhundausbildung ist ein sehr zeitaufwendiges Hobby. Aber es lohnt sich und macht ungeheuren Spaß.
Was ist eine Fährte?
Geruchsfährten setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen: Der Fährtenleger verändert beim Legen nicht nur die Bodenstruktur. Die Erde riecht an den eingedrückten Stellen auch anders. Auf bewachsenen Böden kommt dazu noch der Geruch zertretener oder geknickter Pflanzen. Die abgestorbenen Pflanzenzellen werden von Bodenbakterien gefressen. Hierbei entsteht ein Mikrobengeruch, der verbunden mit dem Schuh- und dem Eigengeruch des Menschen den eigentlichen Fährtengeruch bildet. Der Hund kann diese Gerüche mit seiner feinen Nase aufnehmen und von dem anders gearteten Duft der Umgebung unterscheiden. Vor ihm liegt ein exakt markierter Pfad, dem es durch alle Wirrungen und Ablenkungen über gefilterte Gerüche zielstrebig zu folgen gilt. Die Fährte führt durch unterschiedliches Gelände und auch über Strassen und Wege. Dabei ändert sich der Fährtengeruch, wenn die Fährte zum Beispiel von einem Acker über Wiesen auf Waldboden überwechselt. Die Haltbarkeit einer Fährte ist sehr unterschiedlich. Sie variiert je nach Bodenart, örtlichem Klima, Jahreszeit und dem jeweiligen Wetter. Andere Spuren, wie z.B. Wild oder Menschen, können die Fährte kreuzen. Eine erfahrene und gut ausgebildete Schnüffelnase ist in der Lage, die einmal aufgenommene Fährte noch sechs oder mehr Stunden nachdem sie gelegt wurde auch über kreuzende und nahezu zeitgleich gelegte Verleitungsfährten hinweg zu verfolgen. Unsere Supernasen können sogar die Richtung feststellen, in der eine Fährte gelegt wurde. Das macht uns diese großartigste Sinnesleistung des Hundes vollends unbegreiflich. Offensichtlich können unsere Supernasen erkennen, wo die Spur jünger wird. Sie müssen also geringste Konzentrationsänderungen der Spur erkennen können und danach ihre Suchrichtung bestimmen. Und dazu reicht offensichtlich ein Altersunterschied der einzelnen Tritte von wenigen Sekunden!
Der Aufbau in der Fährtenarbeit sollte so erfolgen, dass der Hund sich in erste Linie an dem Geruchsfeld der Bodenverletzung orientiert und erst in zweiter Linie an dem Individualgeruch des Fährtenlegers. Da z.B. eine mit Gummistiefeln gelegte Fährte kaum menschlichen Geruch annehmen kann, da durch das nichtatmende Gummi nur geringe Mengen and Duftstoffen auf den Boden dringen.
Der Hund sollte von Anfang an lernen, eine Fährte ruhig, konzentriert und mit tiefer Nase auszuarbeiten. Dabei sollte er den einmal aufgenommenen Mischgeruch von Anfang bis Ende konsequent verfolgen.
Der Hund sollte regelmäßig fährten, weil er nur dann die Arbeitsfähigkeit seines Geruchgedächtnisses steigern kann und dadurch das Unterscheidungsvermögen seiner Hundenase vergrößert. D.h. anfangs sollten wir täglich trainieren, später aber nicht mehr als 2 - 3 mal in der Woche.
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