Fährtenarbeit
Inhalt:
Voraussetzungen
Das Legen der Fährte
Der Ansatz
Gegenstände
Abgewöhnen des Futters
Fährtenarbeit nach Dildei
Ziel ist das schrittweise Suchen von Tritt zu Tritt. Das Tempo des Hundes wird nicht durch die Leine beeinflußt, sondern der Hund bestimmt das Tempo selbst.
Beim Legen müssen wir erreichen, daß der Bodengeruch dominiert. Dies gelingt durch Legen der Spur in weichem Boden. Möglichst kein Bewuchs. Der Individualgeruch verfängt sich im Bewuchs. Wenn der Hund so seine Belohnung und Befriedigung findet, wird er dies mit diesem Typ der Fährte verknüpfen und so langsam und korrekt von Tritt zu Tritt suchen. Wir müssen den Hund motivieren, daß er für längere Zeit konzentriert sucht. Die Konzentration ist von der Geschwindigkeit abhängig, deshalb muß erreicht werden, daß er langsam sucht. Es muß dafür gesorgt werden, daß der Hund über lange Zeit fehlerfreie, konzentrierte Fährten sucht. Dies erreichen wir durch Schaffen günstiger Voraussetzungen, einfache Fährten legen. Motivation hoch halten. Häufiger Fehler ist ein zu schnelles Steigern der Schwierigkeit.
Der Hund soll die Fährte ohne unsere Hilfe und Korrektur selbst finden. Denn diese sind oft die Ursache für Probleme auf der Fährte.
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Voraussetzungen dafür sind:
1. Richtiges Gelände
2. Den Hund sorgfältig auf die Fährte vorbereiten und ruhig an die Fährte heranführen
3. Das Legen der Fährte (Aufbau der Fährte)
zu 1. Nur weichen Acker verwenden, sichtbare Tritte. Gute Kontrolle. In den tiefen Eindrücken
bildet sich starker Bodengeruch. Es ist anscheinend nicht so schlimm, wenn der Hund
die Tritte sieht. Er sieht sie aus einer anderen Perspektive. Denn er kann nicht so weit
sehen. Er lernt nicht, mit den Augen zu suchen. Dominierend ist seine Nase.
Vorteil der tiefen Eindrücke ist, daß der Hund seine Nase tief in diese stecken muß, um
das Futter zu holen und nimmt so dann intensiv Witterung auf. Die Futterbrocken liegen
tief im Hacken des Trittes, so kann der Hund diese nicht zu früh sehen.
Die Futterstücke müssen die richtige Größe haben. Sind sie zu groß, wird der Hund durch Kauen abgelenkt und überläuft einige Tritte. Sind sie zu klein, ist das Interesse
am Futter zu gering. Wichtig ist auch eine auf den Hund abgestimmte Schrittlänge. Sind sie zu kurz, erreicht man eine Ungeduld/Hektik im Hund. In Folge überläuft er wieder
einige Tritte. Lange Schritte lassen einen Hund ruhig und flüssig suchen. Durch Futtergröße und Schrittlänge bestimmt man die Geschwindigkeit durch die Leine.
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Das Legen der Fährte:
Es ist unsere Aufgabe, durch das richtige Legen der Fährte den Stil des Suchens zu beeinflussen und so für den Hund angenehm zu machen, auf den Hund abzustimmen. Die Schrittlänge soll normal sein, genauso wie der seitliche Abstand. Beim Absuchen beobachtet man den Hund. Sucht er zu schnell, ist die Schrittlänge bzw. das Futter zu vergrößern. Als Futter eignen sich kleine Stücke Saiten.
Der Abgang soll nicht wie traditionell aus einem Dreieck, auf dem wahllos Futter ausgestreut wird bestehen, dort sieht der Hund das Futter zu stark. Sondern soll der Abgang aus einigen dicht beieinanderliegenden parallelen Tritten bestehen, in die jeweils ein Futterbrocken gelegt wird.
Anfänglich soll die Fährte nur aus diesem Abgang, einigen Metern Fährte und dem Ende, daß ebenfalls aus 2 parallelen Tritten besteht, bestehen. Das Ende soll zwar schon etwas Futter enthalten, aber nicht zu viel. Die Motivation soll das Futter auf der Fährte sein und nicht das Futter am Ende. Auch soll am Ende nicht gespielt werden. Dildei sucht nur alle 4 Wochen mit einem Hund Er fängt erst an, wenn ein Hund erwachsen ist. Er meint, daß ein so junger Hund sehr schnell überlastet werden kann.
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Der Ansatz:
Der Hund soll ruhig und zügig angesetzt werden. Hat der Hund den ersten Brocken erreicht, so ist es wichtig, die Leine locker zu lassen. Eine zu straffe Leine schafft zu viel Drang nach vorne. Es sollte auch nicht zu stark eingewirkt werden, so daß er nicht hektisch wird. Nimmt der Hund nicht sofort die Fährte auf, sollte der Hundeführer nicht helfen und sollte ruhig sein. Der Hund soll selbst die Initiative ergreifen. Weicht der Hund von der Fährte ab, sollte nur mittels Leine sanft eingewirkt werden, der Führer verhält sich still. Der Hund muß von Anfang an lernen, selbst und ohne Hilfe die Fährte zu finden. Wir schaffen für den Hund günstige Voraussetzungen, damit er sich selbst lehrt. Wir lassen den Hund auf der Fährte alleine und beobachten ihn gut. Hat er Probleme, müssen wir die nächste Fährte optimaler legen. Wir beeinflussen den Hund nicht durch Leine, Halsband oder sprechen, sondern durch das Legen der Fährte. Selbst wenn der Hund die Nase hebt, bleibt der Führer ruhig und beeinflußt den Hund nicht, wartet bis er die Fährte selbst wieder aufnimmt. Am Ende lassen wir den Hund das Futter fressen und führen ihn ruhig von der Fährte. Ist der Hund auf der Fährte zu hektisch, kann man versuchen, ihn vorher zu füttern. Drängt der Hund zu sehr zu Ansatz, kann man versuchen, den Hund mit Futter abzulenken. Keine Einwirkung mittels Leine. Sucht der Hund zu schnell, findet aber jeden Brocken, so unternehmen wir nichts. Sucht er aber zu schnell und überläuft einige Tritte, will er schnell zum Ende. anfänglich verringern wir den Seitenabstand der Tritte (ihm ist es zuviel, den Kopf von links nach rechts zu bewegen), so daß sie fast in einer Linie sind. Reicht dies nicht, vergrößern wir die Schrittlänge mit möglichst wenig Seitenabstand. Wird er langsamer, legen wir wieder normal.
Laut Dildei ist das Trainieren der Ausdauer nicht so wichtig wie die Korrektheit.
Wenn der Hund eine 60 – 80 Schritt lange Gerade korrekt und konzentriert absucht, jeden Futterbrocken findet und aufnimmt, können wir mit Winkel beginnen. Auch dabei ist es wichtig, daß der Hund diesen selbst ohne unsere Hilfe findet. Es ist wichtig, wie wir den Winkel legen. Es ist darauf zu achten, daß sich der Winkel in das rechts/links der Tritte einfügt.
Nach dem Winkel werden 20 – 30 Schritte gelegt, dann beendet mit einem Doppeltritt. Überlauft der Hund einen Winkel, bleibt der Führer ruhig stehen, er sollte selbst wieder reinfinden. Gesamtlänge der Fährte ca. 100 Schritte, ein Winkel in diesem Stadium. Nicht viele Winkel üben, sondern weniger, dafür aber korrekt.
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Gegenstände:
Beherrscht der Hund die Winkel, soll mit den Gegenständen begonnen werden. Das Platz sollte mittels Motivation gelehrt sein und sollte keinen Streß erzeugen. Begonnen wird dies, indem man einen relativ großen Gegenstand ca. 20 Schritte nach dem Winkel in einen Tritt legt (Ende der Fährte). Darauf wird etwas Futter gelegt. Kommt der Hund an den Gegenstand, wird er anhalten und das Futter fressen. Wir treten neben den Hund, halten ein der geschlossenen Hand Futter vor dem Hund auf den Gegenstand. Legt sich der Hund, wird der durch Öffnen der Hand belohnt. In dieser Position wird der Hund durch vermehrtes Füttern stabilisiert. Nach dem Aufnehmen des Gegenstandes wird der Hund weitergefüttert. Gefüttert wird nicht aus der Hand, sondern vom Boden (Gegenstand).
Sucht der Hund eine Fährte mit einem Winkel + Gegenstand, können wir dazu übergehen, einen 2.Winkel zu legen. Max. 200 Schritt. Die Liegedauer ist lt. Dildei nicht so wichtig. Dauer ca. 15 Minuten.
Wird auch der 2. Winkel korrekt abgesucht, wird ein 2. Gegenstand eingebaut. Dieser wird ca. 30 Schritte nach dem 1. Winkel abgelegt. Mit Futterbrocken. Legt sich dabei der Hund auf den Gegenstand, liegt es meist an dem Futter in der weiterführenden Fährte. D. h. es soll in den ersten 2/3 Schritten nach dem Gegenstand kein Futter liegen. Liegt der Hund, wird er wieder durch Füttern stabilisiert, dabei legt man sichtbar für ihn einige Futterbrocken in die leeren Tritte, darauf folgt das Hörzeichen zum Suchen. Jetzt sind wir soweit, daß weitere Schwierigkeiten eingebaut werden können: Spitze Winkel, Bewuchs,
Bögen, Verleitungen. Aber immer nur so viel, daß der Hund immer noch korrekt sucht. Noch nicht wird das Futter abgebaut.
Um dem Hund das Suchen mit dem Auge abzugewöhnen, werden Verleitungen gelegt. Läuft der Hund in eine Verleitung, lassen wir ihn ruhig einige Schritte laufen, bald merkt er, daß dort kein Futter liegt und korrigiert sich selbst. Läuft er zu weit, wird mittels Leine leicht eingewirkt, sollte aber nicht die Regel werden. Wird allmählich auf Gras umgestellt, wird der Anfang und das Ende trotzdem im Acker sein.
Um eine gewisse Sicherheit zu bekommen, muß ein Hund auch ab und zu mit der Leine korrigiert werden. Aber nur, wenn er die Fährte verläßt, ohne es anzuzeigen. Deshalb ist es wichtig, den Hund ständig zu beobachten. Auch ein zu schnelles Suchen kann mit Leine korrigiert werden, aber alles nur mit Ruhe und ohne daß der Hund hektisch wird.
Wird eine Korrektur erwartet, ist es wichtig, daß noch in jedem Tritt Futter liegt.
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Abgewöhnen des Futters:
Ca. 1 Jahr wird in jeden Tritt Futter gelegt, es wird in weichem Acker gesucht. Ab und zu auch mit etwas Gras. Ca. 10 Wochen vor der Prüfung wird das Futter auf 3 - 4 Schritte auf 2 oder 3 Schenkeln weggelassen. Dies macht man einige Male. Beherrscht er auch dieses, 6 Wochen vor der Prüfung enthält der komplette 1. Schenkel und Winkel kein Futter. Normalerweise übersteht er dies gut und lernt dabei, daß wenn er lange genug einer Fährte folgt, er am Ende doch noch Futter findet. Dies machen wir einige Male dazwischen aber immer wieder komplette Fährte mit Futter. Dies machen wir, bis der Hund SCH3 hat (Alter 3 – 4 Jahre). Dann gehen wir von heute auf morgen dazu über, kein Futter außer am Gegenstand, selben auf der Fährte. Er wird wahrscheinlich schneller werden, dies korrigieren wir in wenigen Fällen mit der Leine.